Status: Schritt 2

Praktischer Teil:
Schritt 1
– Planung eines Gehäuses für die ausgesuchten Chassis, welches so flexibel gehalten werden kann, das diverse Linequerschnitte, verläufe und chassispositionen und Linelängen realisiert werden können, Gehäuse soll außerdem Platz für 2 Tieftöner in einer Line bei SD=Linefläche bieten können.
Schritt 1a - Durchführung TSP-Messung an den Chassis
Schritt 2
- Nachvollziehen der Simulationen aus dem theoretischen Teil – Messungen von Impedanzgang, Frequenzgang im Nahfeld und 1m abstand, Wasserfallspektrum
Schritt 2a – von der Simulation abweichende Positionierungen messen
Schritt 2b – Bedämpfungsmessungen – wie viel bewirkt welche Änderungen?
Schritt 3 – Auswertung Messungen mit Augenmerk auf im theoretischen Teil vermeintlich konstruktionsrelevante Parameter sowie vorhergesagte Einbrüche und Resonanzen

Sonderpunkt: Interner Helmholtzabsorber – Wirkung nachvollziehen an verschiedenen Stellen im Gehäuse

Planung eines Gehäuses

Das Testgehäuse ist für den ersten Probanden, den Peerless SLS10, ausgelegt. Weiterverwendet werden im wesentlichen die Seitenwände. Für andere Tieftönergrößen werden die zwischen den Seitenwänden liegenden Bauteile ausgetauscht, so dass ein Kanal nach Belieben konstruiert werden kann. Bei weiteren 10-Zöllern kann die Menge an Holz, die hier verwendet wird, natürlich Recycling finden. Für unterschiedliche Linelängen und daher im Bedarf andere Längenmaße für Rückwand oder TML-Teiler werde ich nicht drum herum kommen, die Teile entsprechend der Anforderung in der Länge zuzusägen, bei Bedarf werden Sie nachher eben wieder drangesetzt und per Schaumstoffband abgedichtet.
 

Stück      Teil                                              Breite         Länge               qm/Stück          qm gesamt

2             Seitenplatten                                58cm          200cm              1.16                 2.32
1             Schallwand                                  29cm          200cm              0.58                 0.58 
3             Lochschließungsbretter                29cm          29cm                0.0841             0.2523

1             Rückwand                                   25cm          200cm              0.5                   0.5
2             TML-Teiler                                 25cm          184.8cm           0.462               0.924
2             Deckelfür1Treiber                       25cm          13,3cm             0.0333             0.0666
2             Deckelfür2Treiber                       25cm          26.6cm             0.0665             0.133
1             Deckelfür1treiberverj.                  25cm          33.3cm             0.0832             0.0832
4             Lineverengungsbrett                     25cm          10cm                0.025               0.1
1             Boden                                         25cm          54.2cm             0.1355             0.1355

Gesamt:                                                                                                                        5.095m²

Ich werde mich hier in der Auswertung insgesamt allgemein halten, da ich die Messergebnisse im speziellen für jedes Chassis einzeln veröffentlichen werde.

TSP-Messung

Ich werde hier nicht großartig weiter erklären, wie eine TSP-Messung an sich von statten geht, dazu gibt es Literatur, wie beispielsweise grundlegenderweise "Lautsprecher-Messtechnik" von Joseph D'appolito, oder aber die Anleitung beispielsweise von ARTA oder aber Hobbybox, hier allerdings eher Programmspezifisch ausgerichtet, was ja nichts schlechtes sein muss. Daher ganz kurz: ich messe mit ARTA/Limp über einen Spannungsteiler und nach der Volumen/CB-Methode die TSP der Chassis.

Der Würfel/Volumenberechung:


Innenvolumen des Würfels: 0.01629 m³ / 16.29 Liter

Volumen des Kreisausschnitts mit 29cm Durchmesser/14.5 cm Radius: 0.001254988 m³/ 1.254 Liter

Macht insgesamt: 17.5449 Liter Volumen netto

Nach Dickason und D’Appolito sollten es für 25 cm Chassis maximal 41 Liter sein und für 13er maximal 3,6 Liter – als Richtwerte. Sollte ich also in die Verlegenheit kommen…werde ich ein paar Styroporklötze reinlegen und das Volumen reduzieren. Wichtig ist dabei ja nur vor allem, dass man das Volumen recht genau bestimmt.

Volumen der Luftmasse vor der Membran
Das Volumen, das so eine Membran dann durch ihre Trichter/Kegelform noch hinzufügt, berechnet sich aus:
D1 = Durchmesser der Staubschutzkalotte
D2 = Durchmesser der Membran bis zur Mitte der Sicke
H = Tiefe der Membran von Kalottenrand bis zur Oberkante der Sicke

Daraus zeichnen wir nun ein nettes kleines Trapez. D2 ist der „Boden“, D1 ist der Deckel und wird mittig darüber platziert, mit dem Abstand H. Nun verbindet man die Endpunkte von Deckel und Boden und setzt sie über dem Deckel fort, bis sie sich treffen.

H1 = die Gesamthöhe dieses nun entstandenen Dreieckes/Kegels.
H2 = H1-H

Nun die Formel:
V(Konus) = VKegel1-Vkegel2

Beispiel Peerless SLS10 (oder andere 10“Treiber…)
VKegel1= 0.3333 * (D2/2)² * Pi * H1=291.57cm³
VKegel2= 0.3333 * (D1/2)² * Pi * H2= 43.55cm³

V(Konus) = 248.02 cm3 / 0.248 Liter

Bei einer Montage mit nach innen schauendem Tieftöner wären in diesem fall nun also 17,7929 Liter im Simulations/Messprogrammeinzugeben.



Aufbau
Der Würfel ist zusammengebaut und ein Kreisrundes Loch von 29 cm ausgeschnitten, so dass selbst 12-Zöller messbar wären. In das Gehäuse selber werden von innen Einschlagmuttern in die Ecken platziert. Die Montage der Tieftöner erfolgt daher nicht in das Gehäuse selber, sondern in ein weiteres Stück MDF, das genauso groß ist wie der gezeigte Deckel und mit montiertem, nach innen „schauenden“ Tieftöner mittels M5 Maschinenschrauben am „Mutterschiff“ angedockt wird. Das hat den Vorteil, das ich für alle Chassis nur ein Gehäuse bauen muss und zum anderen sind die Anschlussklemmen leicht zugänglich, ich muss mir keine Sorgen um Dichtigkeit machen.

Hier die Box mit daneben liegendem, präpariertem, Tieftöner:



Hier eingebaut:

Letzte Tests: Das Chassis mal ordentlich Hub erzeugen lassen bei 20 Hz. An den Brettern Horchen, obs Luftgeräusche gibt - negativ, die Schrauben ziehen das holz so dicht aneinander, das da nix undicht wird.

Und hier die Messergebnisse mittels Limp sowie die berechneten TSP: